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Hüftprothese

Grundsätzlich werden beim künstlichen Hüftgelenk die verschlissenen Knorpel und Knochenoberflächen entfernt und durch ein Kunstgelenk ersetzt. Das Kunstgelenk besteht in der Regel aus vier Teilen: der künstlichen Pfanne, dem Gleitlager, […]

WELCHE HÜFTPROTHESE IST DIE RICHTIGE FÜR SIE?

Grundsätzlich werden beim künstlichen Hüftgelenk die verschlissenen Knorpel und Knochenoberflächen entfernt und durch ein Kunstgelenk ersetzt. Das Kunstgelenk besteht in der Regel aus vier Teilen: der künstlichen Pfanne, dem Gleitlager, welches in die Pfanne eingesetzt wird (Inlay), dem künstlichen Oberschenkelschaft sowie dem künstlichen Hüftkopf, der fortan für eine „runde“ Beweglichkeit im Gleitlager der Pfanne sorgt. In Abhängigkeit von Knochenqualität, Alter und Bewegungsanspruch des Patienten kann aus einem breiten Portfolio von künstlichen Hüftgelenken gewählt werden. Welches der im Folgenden beschriebenen Kunstgelenke das richtige für Sie ist, können wir nur durch ein ausführliches Beratungsgespräch, eine Untersuchung und eine Röntgenaufnahme herausfinden. Hierzu dient die Vorstellung in unserer Sprechstunde.

Der Fitmore® Schaft der Zimmer Biomet Deutschland GmbH befindet sich seit mehr als 13 Jahren im klinischen Einsatz und wurde weltweit mehr als 150.000-mal implantiert. Der Fitmore® Hüftschaft ermöglicht eine zementfreie, knochensparende Versorgung des Hüftgelenks, die individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist. Der Operateur kann beim Einbringen den Knochen schonen und die ursprüngliche anatomische Situation weitgehend wiederherstellen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Funktion des neuen Gelenks.

Der Schaft ist aus einer bewährten Titanlegierung geschmiedet. Sie zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Elastizität und Korrosionsbeständigkeit aus. Die raue Beschichtung im mittleren Bereich besteht ebenfalls aus Titan. Diese sorgt für ein erleichtertes Anwachsen des Knochens an das Implantat und für eine stabile Verankerung im Knochen.

Nach der Implantation des Schaftes wird ein Kugelkopf aus Keramik auf seinem oberen Ende befestigt. Dieser Kugelkopf wird von der Pfanne aufgenommen.

Beitragsbild Fitmore

  • im klinischen Einsatz seit 2007
  • Zahl der Implantationen (bis 2019): über 150.000
  • Material: Standardisierte Titanlegierung nach ISO 5832-3 und Oberflächenbeschichtung TiVPS
  • Zulassung durch unabhängige staatliche Institutionen: in allen wichtigen Ländern, darunter EU-Länder und die USA

Der Avenir® Müller Hüftschaft der Zimmer Biomet Deutschland GmbH ist seit über 15 Jahren im klinischen Einsatz. Er wurde weltweit mehr als 340.000-mal implantiert. Der Avenir® Müller Schaft besteht aus einer standardisierten Titanlegierung. Sie zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Elastizität und Korrosionsbeständigkeit aus. Eine Oberflächenbeschichtung aus Hydroxylapatit unterstützt das knöcherne Einwachsen.

Der Schaft wird in der Regel ohne Zement in den Oberschenkelknochen implantiert, kann im Einzelfall auch zementiert eingebracht werden. Seine Form und die besondere Oberfläche erleichtern das Einführen in den Knochen. Sein spezielles Design ermöglicht eine sofortige stabile Verankerung und optimiert die Kraftübertragung in den Oberschenkelknochen. Der Schaft steht in verschiedenen Ausführungen sowie Größen zur Verfügung und kann auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Nach der Implantation wird ein Kugelkopf aus Keramik auf dem oberen Ende befestigt. Dieser Kugelkopf wird von der Pfanne aufgenommen

  • im klinischen Einsatz: seit 2005
  • Zahl der Implantationen (bis 2019): über 340.000 (zementfrei und zementiert)
  • Material: Titanlegierung nach ISO 5832-3, Hydroxylapatit
  • Zulassung durch unabhängige staatliche Institutionen: in allen wichtigen Ländern, darunter EU-Länder und USA

Die Allofit® Pfanne der Zimmer Biomet Deutschland GmbH ist seit mehr als 25 Jahren im klinischen Einsatz und wurde weltweit eine Million mal implantiert.
Das Implantat Allofit® Pfanne besteht aus einer metallenen Außenschale mit einem darin fest verankerten Einsatz aus Polyethylen oder Keramik. Die Außenschale besteht aus knochenfreundlichem Titan, das sich durch Elastizität und Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Die Pfanne wird ohne Knochenzement in ein vorbereitetes Knochenlager gepresst, das etwas kleiner als ihr Außendurchmesser ist. Die dabei entstehende Spannung und die Oberflächenstruktur des Implantats ermöglichen eine feste Verankerung sowie das Einwachsen des Implantats in den Knochen. Die Allofit® Pfanne gibt es auch in einer Version mit Löchern in der Außenschale, die der zusätzlichen Befestigung des Implantats mit Schrauben dienen.

  • Im klinischen Einsatz: seit 1993
  • Zahl der Implantationen (bis 2019): 1 Million
  • Material: Außenschale – knochenfreundliches Reintitan
  • Kobalt-Chrom-Metalllegierung (Spikes), Pfanneneinsatz – Polyethylen/hochvernetztes Polyethylen
  • Zulassung durch unabhängige staatliche Institutionen: in allen EU-Ländern

Vorrangiges Ziel der Prothesenimplantation ist eine feste Verankerung im Knochen, um eine möglichst lange Standzeit zu erzielen. Hierbei kann die Verankerung der Prothesenanteile mittels Zement oder als „press-fit“-Verklemmung ohne Zement erfolgen. Beide Techniken weisen Vor- und Nachteile auf. In den meisten Fällen (80 %) kann die stabile Verankerung ohne Zement erreicht werden, hierbei wird die Prothese vom eigenen Knochen fest gestützt und im Laufe der Zeit fest „ummauert“. Sollte die Knochenqualität (insbesondere im hohen Alter oder bei fortgeschrittener Osteoporose) jedoch nicht mehr ausreichen, um eine stabile Verankerung durch „Verklemmen“ zu gewährleisten, stellt das zementierte Vorgehen eine gute Alternative dar (Abbildung rechts). Hierdurch wird eine gute Primärstabilität und sofortige Belastbarkeit erreicht, allerdings gestaltet sich das Entfernen der Prothese im Falle einer nötigen Wechseloperation aufgrund der Zementreste etwas aufwendiger. Die Haltbarkeit der Prothese wird bei korrekter Zementiertechnik nicht negativ beeinflusst.

Vorrangiges Ziel der Prothesenimplantation ist eine feste Verankerung im Knochen, um eine möglichst lange Standzeit zu erzielen. Hierbei kann die Verankerung der Prothesenanteile mittels Zement oder als „press-fit“-Verklemmung ohne Zement erfolgen. Beide Techniken weisen Vor- und Nachteile auf. In den meisten Fällen (80 %) kann die stabile Verankerung ohne Zement erreicht werden, hierbei wird die Prothese vom eigenen Knochen fest gestützt und im Laufe der Zeit fest „ummauert“. Sollte die Knochenqualität (insbesondere im hohen Alter oder bei fortgeschrittener Osteoporose) jedoch nicht mehr ausreichen, um eine stabile Verankerung durch „Verklemmen“ zu gewährleisten, stellt das zementierte Vorgehen eine gute Alternative dar (Abbildung rechts). Hierdurch wird eine gute Primärstabilität und sofortige Belastbarkeit erreicht, allerdings gestaltet sich das Entfernen der Prothese im Falle einer nötigen Wechseloperation aufgrund der Zementreste etwas aufwendiger. Die Haltbarkeit der Prothese wird bei korrekter Zementiertechnik nicht negativ beeinflusst.

Mechanischer Abrieb von Prothesenanteilen begünstigt eine Entzündungsreaktion im Gelenk, welche zu einer vorzeitigen Prothesenlockerung führen kann. Ein möglichst abriebarmes Gleiten des Hüftkopfes im Pfannenlager (Inlay) ist somit für die Langlebigkeit der Hüftgelenksprothese von essentieller Bedeutung. Im Allgemeinen werden in der modernen Hüftendoprothetik zwei Materialien miteinander kombiniert: Keramik und Polyethylen-Kunststoff. Dabei wird in der Regel ein Keramik-Kopf mit einem Polyethylen oder Keramik-Inlay gepaart.

Von den Abriebeigenschaften her gesehen zeigt sich die günstigste Kombination bei einem Keramik-Kopf mit Keramik-Inlay, es besteht jedoch bei dieser Gleitpaarung ein minimales Risiko für Keramikbrüche bei entsprechender Belastung. Vereinzelt wird auch von „quietschenden“ Gelenken berichtet. Diese Risiken können durch eine Keramik/Polyethylen-Gleitpaarung minimiert werden. Die heutzutage weiterentwickelten hochvernetzten Kunststoffe kommen dabei mittlerweile sehr nah an die Abriebeigenschaften der keramischen Gleitpaarungen heran, ohne das Risiko eines Inlaybruches einzugehen, so dass die am häufigsten verwendete Gleitpaarung zur Zeit ein Keramik-Kopf mit einem hochvernetzten Polyethylen-Inlay ist.

Die in der Vergangenheit verwendeten Metall/Metall-Gleitpaarungen (wie sie z.B. bei „Kappen“-Prothesen vorkommen) werden heute aufgrund der im Vergleich ungünstigen Abriebeigenschaften des Metalls nicht mehr empfohlen.

Produktabbildungen mit freundlicher Genehmigung der Firma Zimmer Biomet GmbH.
Wir danken der Firma für die Bereitstellung der Abbildungen. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Abbildungen um ein mögliches Beispiel einer Prothese handelt. Bei jeder Indikation bzw. bei jedem Patienten wird individuell entschieden welches Produkt eingesetzt wird.